Fragen und Ergebnisse

Die Österreichische Lymph-Liga hat alle österreichischen Krankenkassen und die in Frage kommenden Träger von Rehabilitationsleistungen zum Thema “Leistungen für LymphödempatientInnen” befragt.

Hintergrund:

Das Lymphödem ist eine von der Medizin noch immer zu wenig beachtete Krankheit, die für den/die PatientIn mit Einschränkungen in der Lebensqualität, aber auch mit einem hohen zeitlichen wie auch finanziellem Aufwand verbunden.

Selbstbandagierungskurs Bständig

  • Rehabilitationsaufenthalte sind meist öfter notwendig (oft jährlich oder öfter)
  • regelmässige ambulante Behandlungen (Komplexe Physikalische Entstauungstherapie = Manuelle Lymphdrainage und Kompressionsbehandlung + bestimmte krankengymnastische Übungen und Hautpflege) sind oft lebenslang regelmäßig und in ausreichendem Ausmass nötig
  • Kompressionsstrümpfe nach Mass (die mind. 1/2 jährlich erneuert werden müssen und zum wechseln doppelt angefertigt werden müssen) kosten mehrere hundert Euro

Was die Krankenkassen (davon) bezahlen ist für PatientInnen nicht leicht zu durchschauen. Manche Leistungen sind nur schwer durchzusetzen, und die Leistungen variieren stark je nach Bundesland und Krankenkasse.

Die Österreichische Lymph-Liga hat deswegen eine mittels einer Fragebogenaktion den Stand der Versorgung erhoben. Die PatientInnen sollen damit einen Orientierungsrahmen erhalten was sie vonn Ihrer Kasse erwarten können. Wir erwarten uns von den Ergebnissen eine Vereinheitlichung auf einem entsprechenden Standard.

Rücklauf:

  • 25 Fragebogen ausgeschickt
  • 18 Stellungnahmen sind zurückgekommen 72 % Rücklauf

Leider hat die NÖ GKK als einzige Gebietskrankenkasse trotz Urgenz nicht geantwortet.

Ergebnisse:

Das Erfreuliche vorneweg. Das Bewusstsein über die Notwendigkeit einer umfassenden medizinischen Versorgung für LmyphödempatientInnen ist offenbar gegeben. Auch dass die stationäre Versorgung in darauf spezialisierten Einrichtungen erfolgen sollte, ist offenbar akzeptiert.

Problembereiche:

im Bereich stationäre Rehabilitation (Phase I):

  • tw. stationäre Rehabilitation in nicht dafür spezialisierten Einrichtungen
  • tw. Beschränkung auf 2 x in 5 Jahren
  • Behandlung nur nach (Krebs) Operation (fehlende Anerkennung des primären Lymphödems)

im Bereich der ambulanten Rehabilitation (Phase II):

  • Manuelle Lymphdrainage und nicht Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (Zeit für die unbedingt nötige Bandagierung nach der Manuellen Lymphdrainage fehlt)
  • Befristungen der Behandlungen (zB max 10x)
  • zu geringes Behandlungsausmaß (zB 45 min für 2 betroffene Beine)
  • Behandlung nur nach (Krebs) Operation (fehlende Anerkennung des primären Lymphödems)

bei der Versorgung mit Kompressionsteilen (Strümpfe, Strumpfhosen):

(diese kosten mehrere hundert Euro)
Kompressionsstrumpfhose

  • nur einfache Versorgung mit Kompressionsbehelfen (waschen erfordert wechseln und damit Doppelversorgung)
  • mehrfach nur 1x/Jahr neue Kompressionsversorgung (ist nach spätestens 6 Monaten ausgeleiert)

andere notwendige Hilfsmittel:

wie zB Anziehhilfen, Bandagierungsmaterial (Watte, Schaumstoff) werden kaum übernommen

bandagierungsmaterial

  • und Ihre Erfahrungen…

Schreiben Sie ihre Erfahrungen (auch anonym) am besten in unser Diskussionsforum. Die Angaben der Kassen werden durch die ergänzenden Berichte von Betroffenen noch aussagekräftiger. Wir werden auch diese Erfahrungen in unseren weiteren Gesprächen mit den Verantwortlichen nutzen.

Wenn Sie Unterstützung in Fragen der Leistungen der Kassen von uns möchten, geben Sie bitte eine Kontaktmöglichkeit an. Sie können uns aber natürlich auch direkt schreiben:

>>> Kontakt

    Ihr Name

    ihre Email- Adresse

    Ihre Anfrage

    pfeil:  http://www.lymphliga.at/kontakt


    pfeil:  Den von uns ausgesandten Fragebogen finden Sie hier