Sehr geehrte ÖLL-Mitglieder!

Wir hoffen, dass Sie wohl auf sind. In dieser schwierigen Zeit möchten wir mit diesem Schreiben Ihnen die eine oder andere Unsicherheit nehmen.

COVID-19 (Coronavirus): Verhaltensweisen für LymphödempatientInnen:

Zusätzlich zu den vom Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und dem Bundesministerium für Inneres herausgegebenen aktuellen Verhaltensweisen – Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus ( Civid-19) (siehe https://www.bmi.gv.at/bmi_documents/2427.pdf ), sollten noch einige Informationen und Verhaltensweisen beachtet werden.

Als Lymphödem Patientinnen und Patienten zählen Sie in der Regel nicht zu der genannten Risikogruppe von PatientInnen wegen Immunabwehrschwäche, da diese Immunabwehrschwäche, nur für lokal auf die Lymphödem betroffenen Organe (Beine, Arme usw.) beschränkt sind,

Es sei denn Sie haben neben ihrer Lymphödem Erkrankung auch allgemeine Risikofaktoren wie:

  • Im zunehmenden Alter über 65 (sicher aber über 70) Jahre
  • Chronische Lungenerkrankungen (Asthma, COPD, Lungenfibrose)
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Herzens
  • Diabetes mellitus
  • Therapie zur Immunsuppression (nach Organtransplantation, Rheumatherapie mit Cortison-Therapie)
  • Laut Aussage des Deutschen Krebsforschungszentrums gibt es derzeit kaum Informationen dazu, wie Krebspatienten auf eine Infektion mit Corona reagieren. Da sie jedoch ein geschwächtes Immunsystem haben können, könnten sie auch schwerer an der Lungenkrankheit Covid-19 erkranken. Deswegen sollten Krebspatienten die empfohlenen Hygienemaßnahmen unbedingt einhalten.
    https://www.mdr.de/brisant/corona-vorerkrankung-risiko-100.html

Aber ganz wichtig sind auch:

  • Atemhygiene
  • Das Meiden von sozialen Kontakten – Abstand von mind. 1m
  • Keine Berührung von Auge, Nase oder Mund mit der Handoder weitere, hier nicht aufgelistete, vom Gesundheitsministerium genannten Risikofaktoren.
  • Da Sie wegen Ihres Lymphödems ohnedies zu besonderen Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen mit Seife, Desinfektion und Hautpflege geschult sind und dies wahrscheinlich streng einhalten, sollte Sie gerade wegen der Gefahr der Infektion mit Coronavirus (Covid-19) diese Hygienemaßnahmen besonders einhalten.
  • Weitere,  hier nicht aufgelistete, vom Gesundheitsministerium genannten Risikofaktoren und Schutzmaßnahmen: https://www.bmi.gv.at/bmi_documents/2427.pdf
    • Sollten Sie wegen der verhängten Ausgangsverbote oder wegen Schließung von Therapieinstituten oder Praxen von TherapeutInnen verhindert sein, die notwendigen Manuellen Lymphdrainagen zu bekommen, intensivieren Sie Ihre erlernten Gymnastikprogramme zu Entstauung und/oder wenden Sie täglich mehrmals die von Ihnen selbst erlernten Lymphdrainage-Griffe an sich an.

Bezüglich der Beachtung und Umgang mit den Kompressionsbehelfen verweisen wir auf die Informationen auf der Homepage der GDL (Gesellschaft deutschsprachiger Lymphologen) https://www.gdlymph.eu/covid-19-coronavirus-richtlinien-fuer-die-gemeinschaft-der-lymphgefaesskrankheiten/

Bei Krankheitszeichen wie Fieber, oder Grippe ähnlichen Symptomen (Gliederschmerzen, Müdigkeit Schüttelfrost) rufen Sie die HOTLINE 1450.

Sie sollten aber dabei auch unbedingt angeben, dass Sie an einem Lymphödem leiden, und/oder dass Sie schon (oder auch nicht) ein Erysipel erlitten haben. Fieber, besonders mit Schüttelfrost sind auch klassische Zeichen eines Erysipels und muss nicht gleich eine Coronavirus- Infektion sein!

Behalten Sie Ruhe und vermeiden Sie Stress! Wegen des Lymphödems allein haben Sie kein erhöhtes Risiko einen Coronavirus-Infekt zu bekommen oder schwerer daran zu erkranken!

Wir werden Sie auch auf unserer Homepage und auf Facebook am Laufenden halten!

Wir wünschen alles Gute und bleiben Sie zuhause!

Ihre Österreichische Lymph-Liga