Apparative Behandlung

Die apparative Behandlung wird nur optional und als begleitende Maßnahme eingesetzt. Es muss individuell entschieden werden, welches Krankheitsbild vorliegt und wann apparative Behandlung eingesetzt wird, da nicht jeder Patient diese verträgt, da es PatientInnen und Situationen gibt, wo diese apparative Behandlung kontraindiziert ist.

AIK (apparative intermittierende Kompressionstherapie) oder auch
IPK (intermittierende pneumatische Kompressionstherapie) genannt

Die apparative intermittierende Kompressionstherapie wird mit Apparaten durchgeführt, die verschieden aufgebaut sind und aus mit Klettverschluss versehenen Manschetten mit einer bis zwölf Kammern bestehen. Solche Manschetten gibt es für Arme und Beine (oder Bein mit Einschluss des Beckens oder Arm mit Einschluss der Brust). Diese Kammern oder Luftkissen werden nun computergesteuert schrittweise von unten nach oben aufgeblasen und danach wieder geleert, so dass ein wellenförmiger Druck von unten nach oben an den Extremitäten bis zur Extremitäten-Wurzel ausgeführt wird. Der Druck ist konstant und kann auch über Computer gesteuert auf den gewünschten Kompressionsdruck eingestellt werden.
Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass der Einsatz dieses Gerätes nur bei ausgewählten Patienten anzuwenden ist, da es zu Komplikationen kommen kann.

Ultraschall

Die Anwendung des Ultraschalls in der Therapie ist eine Methode, die bei Muskel- und Skelettbeschwerden empfohlen wird. Genaue wissenschaftliche Untersuchungen zur Bestätigung der Wirkung fehlen besonders in der Therapie des Lymphödems. Die entstehende Vibration entspricht eher einer Bindegewebsmassage. Die Schallresorption des Gewebes erzeugt eine thermische Wirkung des Ultraschalls.
Wenn diese Methode in der Lymphödem-Therapie eingesetzt wird, dann meistens für auftretende Beschwerden in der Folge eines Lymphödems. (Sehnen, Gelenksbänder etc.) Eine therapeutische Wirkung auf das Lymphödem gibt es nicht.
Es ist immer auch streng auf die Kontraindikation dieser Methode zu achten und muss vom Fachmann verordnet und überwacht werden.

Low-Level-Laser Therapie

Die Laser Therapie ist in der Medizin bekannt. Der Einsatz des Low-Level-Laser beim Lymphödemen wurde bisher nur in wenigen Fällen erprobt und dabei eine Verminderung des Lymphödems beobachtet. Weitere Studien über eine positive Wirkung sind notwendig, um eine Empfehlung aussprechen zu können. Diese Therapie ist jedoch kein Ersatz für die bisher anerkannte konservative Therapie (KPE).

Lympha- Touch®

Diese apparative Behandlung beruht auf Ausbildung eines kleinflächigen Unterdrucks mittels eines wählbaren Aufsatzes. Es werden Gewebe- und Faszial Strukturen gedehnt. Es kann nach Bedarf mit dem dazu vorgegebenen Aufsatz ein kontinuierlicher Unterdruck oder ein pulsierender Unterdruck (30 – 250 mmHg) im daruntergelegenen Bindegewebe erzeugt werden.
Mittels Lympha-Touch-Therapiebehandlung können auch Patienten mit fibrotischem (verhärtetem und vernarbtem) Gewebe bei Lymphödemen behandelt werden.
Eine wissenschaftliche Untersuchung der Wirkung gibt es bis jetzt nicht. Über die Wirkung – besonders der Bindegewebslockerung – gibt es nur empirisch festgestellte Berichte.
Eine allgemeine Empfehlung kann nicht ausgesprochen werden.