Masseur knetet den Vorderfuß

Komplexe physikalische Entstauungstherapie

Phase 1

In der Phase 1 wird der bestmögliche Ödem Zustand angestrebt = Reduktionsphase.
Dauer durchschnittlich 20-28 Tage.
Therapie täglich
Zeiten 60-120 Minuten abhängig vom Ödem-Zustand
Hautpflege und/ oder Hautsanierung mit geeigneten Mitteln
Anschließen Mehrlagenkompressionsbandage für 20-22 Stunden.

Phase 2 Optimierung und Erhaltung

Manuelle Lymphdrainge als Block oder regelmäßig, individuell angepasst, sodass das Ödem nicht schlechter wird.
Kompression, jedenfalls bei bestehendem Ödem unter Orthostase, ggf. nachts Bandagierung.
Regelmäßig (medizinisch mindestens 3x/ Woche à 30 Minuten am Stück) Aktivierung Muskel- und Gelenkpumpe aller im Ödem befindlichen Gelenke
Normalisierung des Körpergewichts anstreben durch Änderung der Lebensgewohnheiten Hautpflege mit geeigneten Substanzen.

Wenn unter Ausschöpfung aller Maßnahmen von Phase 2 das Ödem verschlechtert, sollte wieder eine Phase 1 eingeleitet werden.
In Abhängigkeit vom Ödem-Ausmaß und evtl. vorhandener Zusatzerkrankungen kann die Phase 1 entweder ambulant oder stationär durchgeführt werden.
Für die Phase 1 ist der Patient jedenfalls in den Krankenstand zu überführen.

Kompressionsbestrumpfung

Bis auf wenige Ausnahmen gilt: Die richtige Versorgung ist eine Flachstrickversorgung nach Maß, da nur das textilelastische Material in der Lage ist, dem teilweise enormen Druck, der durch das Lymphödem entsteht, einen Widerstand zu bieten.
Weiter hat der Rundstrickstrumpf, aufgrund seiner Herstellungsweise, an seiner weitesten Stelle den geringsten Druck, was für ein Lymphödem völlig kontraproduktiv ist.
Für die Arme gibt es die Kompressionsklassen I-III für die Beine I-IV. Der lokal definierte Druck nimmt mit steigender Zahl zu.
Die KKL. 1 wird von den Sozialversicherungsträgern meist nur übernommen, wenn eine medizinische Begründung für den niedrigen Druck vorliegt.

Artikel zur Behandlung des Lymphödems Kurier vom 26.9.2017