Additive chirurgische Resektionsverfahren

Weitere chirurgische Maßnahmen sind in der sogenannten additiven lymphologischen chirurgischen Behandlung zu nennen, wo nach ausgeprägtem Lymphödem (Elefantiasis) und erfolgreicher konservativer Therapie schlaffe Hautsäcke, respektive überschüssiges Fettgewebe entstanden sind. Die Haut muss plastisch-chirurgisch reseziert und gestrafft werden, oder wenn es darum geht, eine Behinderung der weiteren konservativen Therapie (Anlegen von Kompressionsbehelfen) zu beseitigen.

Diese palliativen chirurgischen Methoden sind nur bei extremen, elefantiastischen Extremitätenlymphödemen oder bei morbid adipösen Patienten mit Adipositas assoziiertem Lymphödemen nach konservativer Therapie notwendig.
Während extreme Elefantiasis Lymphödeme rückläufig sind, nehmen Lymphödeme bei morbider Adipositas stark zu. Diese auch als Dermolipektomie bezeichnete Operation ist in letzter Zeit häufig nach Abschluss einer komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) besonders bei Lymphödmen der morbiden Adipositas neben bariatrischen Operationen indiziert.

Eine weitere Indikation besteht, wenn Komplikationen wie Lymphfisteln, Lymphzysten oder Papillomatosis cutis lymphostatica (warzenförmige Wucherungen der Haut) vorhanden sind und diese konservativ nicht beherrscht werden können.

Resektionsverfahren bei Genitallymphödem (männlich oder weiblich)

Bei Genitallymphödemen, ist nicht selten trotz der erfolgreichen konservativen Entstauungstherapie eine Resektionsoperation am Genitale notwendig. Besonders indiziert sind Resektionsmethoden, wenn im Rahmen des Lymphödems Komplikationen (Lymphfisteln und Lymphzysten etc.) auftreten. Da diese Operationsverfahren das Genitale mit oft notwendigen verstümmelnden Operationen einhergeht, ist auch die psychische Belastung der Patienten sehr groß. Es sollte daher diese Operationen nur von Zentren durchgeführt werden, die auf diese speziellen lymphologischen Operationen spezialisiert sind.