Achtung! Lymph-Liga Kongress in Wien auf 2022 verschoben!!!

Save the Date
Jahrestagung der Österreichischen Lymph-Liga

09./10. September 2022

Nach intensiver Diskussion haben wir uns dazu entschieden, die für 2021 geplante Jahrestagung auf 2022 zu verschieben.
Die nach wie vor unsichere Pandemie-Lage veranlasst uns zu diesem Schritt.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und auf Ihre Teilnahme im September 2022.

Campus der Universität Wien
Spitalgasse 2 (Ecke Alser Straße)
1090 Wien

Forschung: Anonyme Umfrage zu Arm-Lymphödem – bitte mitmachen!

Die Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie des Universitätsspitals Zürich führt eine Online Befragung von Arm-Lymphpatient*innen durch. Zürich ist an die Österreichische Lymph-Liga herangetreten, die Forschungen zu unterstützen!
Einer der Forschungsschwerpunkte liegt auf der Untersuchung von Lebensqualität und Funktionseinschränkungen durch ein Lymphödem sowie deren Verbesserung nach Operationen (bspw. Liposuktion, Lympho-venöser Bypass oder Transplantation von Lymphgewebe). Die Ergebnisse der Studie sollen im Besonderen dazu dienen zu einem späteren Zeitpunkt das Verbesserungspotential verschiedenster konservativer Therapiemodalitäten und Operationen miteinander zu vergleichen und somit einen wesentlichen Beitrag für die Lymphödem Forschung leisten.
Hier geht es zur Umfrage: https://de.surveymonkey.com/r/G9XCFBV

Steirisches Lymphligatreffen in Graz

Samstag, den 19.9.2020 um 12.00 Uhr

Prim. Dr. Gert Apich spricht zum Thema:
“Bewegung und Lymphödem”
(welche Sportart ist günstig und welche nicht geeignet, auch das Thema “Trampolin” wir angesprochen werden)

Karin Zotl (ÖLL Steiermark):
Unterschiede und Sinn der manuellen und maschinellen Lymphdrainage (intermittierende pneumatische Kompression (IPC)

Selina Koch (Ortho-Aktiv), Oliver Finster (OFA), Norbert Erker (OFA):
Neues in der Kompressionsversorgung und Pflege bei Lymphpatienten/innen

Für Interessierte gibt es die Möglichkeit einer kostenlosen Fußanalyse zur Beseitigung von Ungleichgewichten durch das Ödembein. Im Anschluss lädt die Firma Ortho-Aktiv zu einem kleinen Imbiss & Getränken.

Um eine verbindliche Anmeldung wird gebeten bei Frau Karin Zotl T: +43 660 346 1517, E: steiermark.lymphliga@lymphliga.at
Ort: Sanitätshaus Ortho-Aktiv
Gradnerstrasse 108
8055 Graz
www.orthoaktiv.at

Leben mit einem Lymphödem

von Manuel Simbürger
erschienen in Gesünder Leben/Ausgabe 2020.02

Eine angebliche Sportverletzung entpuppte sich bei Simon Wanzmann als Lymphödem mit chronischem Verlauf. Seit der Diagnose lebt der 41-Järhige mit einem Kompressionsstrumpf. Was ihn aber wirklich ärgert, ist die Unwissenheit vieler Ärzte.

Es war im Frühjahr 2016 – eine Zeit, in der Simon Wanzmann, 41 Jahre, aus Niederösterreich, ein besonders hohes Augenmerk auf seine Gesundheit legte. Wenige Wochen zuvor entschied er sich, mithilfe eines Personal Trainers seine persönliche Fitness auf Vordermann zu bringen, denn „wie Sie sehen, bin ich nicht der Schlankste“, sagt Wanzmann im Interview mit GESÜNDER LEBEN. „Ich wollte einfach fitter werden. Aber im Gesamten ging es mir gut.“ Als er eines Tages – der Tag, an dem sich vieles ändern sollte – wieder mal fleißig und pflichtbewusst am Laufband trainierte, bemerkte er am selben Abend, dass sein rechter Fuß (insbesondere rund um den Knöchel) inklusive des Unterschenkels nicht nur stark gerötet war, sondern auch massiv anschwoll – ein Zustand, der sich in den nächsten Tagen (und Wochen) noch verstärken sollte. Auch starke Schmerzen stellten sich ein. „Meine erste Vermutung: Ich hab es mit dem Laufband übertrieben, schließlich war ich diesbezüglich ungeübt.“ Auch die Ärzte, die er nach zwei Tagen aufsuchte, tippten auf eine massive Faszien-Zerrung, ausgelöst durch Sport.

Kämpfernatur
Im Spital dann die Diagnose: Es handelte sich um ein Erysipel, umgangssprachlich „Rotlauf“ genannt, sprich: eine plötzlich auftretende oberflächliche Entzündung der Haut, einhergehend mit Fieber (auch das traf auf Wanzmann zu). Erster Therapie-Versuch: wochenlange Antibiotikagabe. „Prinzipiell war dies die richtige Behandlung, jedoch war die Entzündung des Fußes bereits so weit fortgeschritten, dass die Lymphbahnen im Unterschenkel durch die überdurchschnittlich starke Schwellung massive Quetschungen erlitten hatten. Aus diesem Grund entstand in den darauffolgenden Monaten ein chronisches Lymphödem, mit dem ich bis heute leben muss.“ Wanzmanns Zustand verschlechterte sich rasch: „Ich hatte Schmerzen und keine Kraft mehr im rechten Bein.“ Die Folge: Drei Monate lang war er auf einen Rollstuhl angewiesen. „Diese Zeit war psychisch sehr belastend für mich“, gibt der Leiter eines erfolgreichen Spengler-Zimmerer-Betriebs zu. „Existenzängste kamen auf, denn ich konnte nicht mehr wie gewohnt meiner Arbeit nachgehen. Noch dazu wusste kein Mediziner – weder die behandelnden Ärzte noch Ärzte aus meinem Familienkreis –, was mit mir los war. Keiner konnte mir helfen, Behandlungen wie Lymphdrainagen und Physiotherapie haben so gut wie nicht angeschlagen.“ Von ernsthaften Depressionen blieb Wanzmann verschont – zum einen wegen der seelischen Unterstützung seiner Familie, Freunde und Kollegen („Das stärkt die Psyche und somit indirekt auch den Körper!“), aber auch, weil Wanzmann von sich sagen kann: „Ich bin eine Kämpfernatur!“ Weil er, ganz der Kämpfer, weiter auf Baustellen mit Gerüsten arbeitete, erlangte er langsam, aber sicher seine Fähigkeit zu gehen wieder. „Die Baustellen waren meine persönliche Physiotherapie.“

Experte der eigenen Krankheit
Vielleicht ist es genau dieser Kämpfernatur zu verdanken, dass sich Wanzmann nicht aufgab – im Gegenteil: Alle noch verbleibenden Kräfte mobilisierend, recherchierte er auf eigene Faust, wurde zum Experten der eigenen Krankheit. Mittlerweile weiß Simon Wanzmann detailreich über Lymphödeme Bescheid; versiert und auch nicht vor diversen Fachtermini zurückschreckend, erklärt er uns im Gespräch medizinische Details. Beeindruckend – und ausschlaggebend dafür, dass er sich eineinhalb Jahre nach der Diagnose für eine spezielle Operation entschied, eine Option übrigens, auf die ihn die behandelnden Ärzte nicht hingewiesen hatten: Bei der Lymphszintigrafie werden betroffene, in ihrer Funktion gestörte Lymphbahnen erfasst. Mittels Mikrochirurgie werden anschließend einzelne Lymphgefäße in die Venen eingeleitet, wodurch die Lymphflüssigkeit des entsprechenden Lymphgefäßes abfließen kann. Der rund fünfstündige Eingriff wird von der Krankenkasse bezahlt. Danach ging es für einige Wochen in die Lymphklinik Wolfsberg in Kärnten, die einzige dieser Art in ganz Österreich. Dort wurde Wanzmann weiter mit speziellen Lymphdrainagen und Physiotherapien versorgt.

Leben mit Druckerhöhung
Heute geht es Wanzmann „gut“, wie er lächelnd sagt. Er ist tapfer, denn auch rund vier Jahre nach der Diagnose ist noch nicht alles so, wie es sein sollte: Der rechte Fuß ist weiterhin (wenn auch bereits in geringerem Ausmaß) angeschwollen, weshalb der zweifache Vater permanent auf einen Kompressionsstrumpf angewiesen ist. „Ich habe mich daran gewöhnt“, erzählt er, gibt aber auch zu, dass es im Sommer – vor allem während anstrengender Bauarbeiten – mit dem Strumpf „sehr mühsam“ sein kann. „Im Winter ist der Fuß im Allgemeinen schlanker.“ Nachts kann er aufgrund der horizontalen Lage des Beines auf den Strumpf verzichten, nach dem morgendlichen Aufwachen muss er aber sofort übergestreift werden. „Tue ich das nicht, schwillt der Fuß innerhalb von fünf bis zehn Minuten an. Da kann ich richtig zusehen dabei.“ Dies sei auf lange Sicht gefährlich, betont er, da dann ein normaler Blutfluss nicht mehr möglich und die Gefahr einer Nekrose gegeben ist. Zusätzlich cremt Wanzmann täglich sein Bein mit hochwertigen, rückfettenden Hautcremes ein („A und O bei Lymphödemen!“), wird einmal wöchentlich mit einer Lymphdrainage therapiert und macht, soweit möglich, Sport, zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren. Dieser ist nicht nur notwendig, um die Venenpumpe im Fuß zu aktivieren, sondern auch, um Adipositas zu bekämpfen – eine häufige Nebenwirkung eines Lymphödems. Obwohl man ihm nach der OP versichert habe, bald auf den Kompressionsstrumpf verzichten zu können, „bin ich davon weit entfernt“. Trotzdem, den Eingriff bereut er nicht: „Heute kann ich wieder normale Turnschuhe tragen, was in der Anfangszeit nicht möglich war. Auf meine geliebten Halbschuhe muss ich aber leider nach wie vor verzichten.“ Eine zweite Operation, diesmal an der Hinterseite des Fußes, ist im Laufe dieses Jahres geplant.

Zu späte Diagnose
Simon Wanzmann ist dankbar, „nur“ von einer leichten Form des Lymphödems am Fuß betroffen zu sein. Er erzählt von anderen Betroffenen, zum Beispiel Krebspatienten, die an schweren Lymphödemen an den Armen oder sogar im Gesicht leiden. „In der Klinik habe ich Leute gesehen, die von der Fingerspitze bis zum Gesicht in einen Kompressionsstrumpf gezwängt waren. Da wird man demütig.“ Auch seine Zeit im Rollstuhl habe ihn im Umgang mit Menschen mit Behinderungen sensibilisiert, meint er. Bei aller Dankbarkeit ist aber auch Ärger bei Wanzmann deutlich zu bemerken – nämlich, wenn es um Ärzte geht. „Wäre die Diagnose früher gestellt worden, hätte man mich sofort in die Lymphklinik überwiesen und dort passend behandelt, sprich: die richtige Physiotherapie und die richtige Form von Lymphdrainagen hätten den chronischen Verlauf fast zur Gänze verhindern können.“ Nicht nur, dass über die Kärntner Lymphklinik nahezu keiner seiner behandelnden Ärzte Bescheid wusste, auch die schwierige Suche nach einem Bandagisten, der bei Kompressionsstrümpfen – diese müssen meist individuell angepasst werden – fachkundig ist, lässt Wanzmann nach wie vor verärgert den Kopf schütteln. „Die Unwissenheit über Lymphödeme ist schockierend! Ich würde mir wünschen, dass dieses Thema in der ärztlichen Ausbildung einen größeren Stellenwert bekommt!“

Übergewicht kann Lymphödem auslösen!

Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna, Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, im Interview.

Was versteht man unter einem Lymphödem?
Das Lymphödem ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des Zwischengewebes als Folge einer anlagebedingten oder erworbenen Schädigung des Lymphdrainagesystems, also Lymphabtransportes. Es kommt zu einer krankhaften Flüssigkeitsansammlung im Zwischengewebe, die unbehandelt zu Schwellungen und mittel- bis langfristig zu Veränderungen der Gewebsstrukturen (Haut, Unterhaut etc.) führt. Dadurch kommt es zur Flüssigkeitsansammlung z. B. im Zwischengewebe im Bereich der Extremitäten, im Kopf- und Halsbereich, Körperstamm etc.

Welche Ursachen können dahinterstecken?
Genetische Ursachen wie eine angeborene Nichtanlage oder Fehlanlage von Lymphgefäßen und Lymphknoten können zu Lymphödemen führen. Erworbene Ursachen sind unter anderem: Krebserkrankungen, Operationen, Lymphknotenentfernungen, chronisch- venöse Insuffizienz, Infektionen, Unfälle sowie Übergewicht.

Wie wird behandelt?
Die Standardtherapie ist die sogenannte komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE). Sie besteht aus den folgenden, aufeinander abgestimmten Komponenten: Hautpflege (evtl. Hautsanierung), manueller Lymphdrainage, Kompressionstherapie mit speziellen mehrlagigen, komprimierenden Wechselverbänden und/oder lymphologischer Kompressionsstrumpfversorgung, entstauungsfördernder Sport-/Bewegungstherapie sowie der Aufklärung und Schulung zur individuellen Selbsttherapie. Die Therapieziele bestehen darin, die Erkrankung in einen ödemfreien Zustand oder in ein niedrigeres Lymphödem-Stadium zurückzuführen und dadurch eine nachhaltige Befundstabilität und eine Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen sowie Komplikationen vorzubeugen.

Sehr geehrte ÖLL-Mitglieder!

Wir hoffen, dass Sie wohl auf sind. In dieser schwierigen Zeit möchten wir mit diesem Schreiben Ihnen die eine oder andere Unsicherheit nehmen.

COVID-19 (Coronavirus): Verhaltensweisen für LymphödempatientInnen:

Zusätzlich zu den vom Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und dem Bundesministerium für Inneres herausgegebenen aktuellen Verhaltensweisen – Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus ( Civid-19) (siehe https://www.bmi.gv.at/bmi_documents/2427.pdf ), sollten noch einige Informationen und Verhaltensweisen beachtet werden.

Als Lymphödem Patientinnen und Patienten zählen Sie in der Regel nicht zu der genannten Risikogruppe von PatientInnen wegen Immunabwehrschwäche, da diese Immunabwehrschwäche, nur für lokal auf die Lymphödem betroffenen Organe (Beine, Arme usw.) beschränkt sind,

Es sei denn Sie haben neben ihrer Lymphödem Erkrankung auch allgemeine Risikofaktoren wie:

  • Im zunehmenden Alter über 65 (sicher aber über 70) Jahre
  • Chronische Lungenerkrankungen (Asthma, COPD, Lungenfibrose)
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Herzens
  • Diabetes mellitus
  • Therapie zur Immunsuppression (nach Organtransplantation, Rheumatherapie mit Cortison-Therapie)
  • Laut Aussage des Deutschen Krebsforschungszentrums gibt es derzeit kaum Informationen dazu, wie Krebspatienten auf eine Infektion mit Corona reagieren. Da sie jedoch ein geschwächtes Immunsystem haben können, könnten sie auch schwerer an der Lungenkrankheit Covid-19 erkranken. Deswegen sollten Krebspatienten die empfohlenen Hygienemaßnahmen unbedingt einhalten.
    https://www.mdr.de/brisant/corona-vorerkrankung-risiko-100.html

Aber ganz wichtig sind auch:

  • Atemhygiene
  • Das Meiden von sozialen Kontakten – Abstand von mind. 1m
  • Keine Berührung von Auge, Nase oder Mund mit der Handoder weitere, hier nicht aufgelistete, vom Gesundheitsministerium genannten Risikofaktoren.
  • Da Sie wegen Ihres Lymphödems ohnedies zu besonderen Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen mit Seife, Desinfektion und Hautpflege geschult sind und dies wahrscheinlich streng einhalten, sollte Sie gerade wegen der Gefahr der Infektion mit Coronavirus (Covid-19) diese Hygienemaßnahmen besonders einhalten.
  • Weitere,  hier nicht aufgelistete, vom Gesundheitsministerium genannten Risikofaktoren und Schutzmaßnahmen: https://www.bmi.gv.at/bmi_documents/2427.pdf
    • Sollten Sie wegen der verhängten Ausgangsverbote oder wegen Schließung von Therapieinstituten oder Praxen von TherapeutInnen verhindert sein, die notwendigen Manuellen Lymphdrainagen zu bekommen, intensivieren Sie Ihre erlernten Gymnastikprogramme zu Entstauung und/oder wenden Sie täglich mehrmals die von Ihnen selbst erlernten Lymphdrainage-Griffe an sich an.

Bezüglich der Beachtung und Umgang mit den Kompressionsbehelfen verweisen wir auf die Informationen auf der Homepage der GDL (Gesellschaft deutschsprachiger Lymphologen) https://www.gdlymph.eu/covid-19-coronavirus-richtlinien-fuer-die-gemeinschaft-der-lymphgefaesskrankheiten/

Bei Krankheitszeichen wie Fieber, oder Grippe ähnlichen Symptomen (Gliederschmerzen, Müdigkeit Schüttelfrost) rufen Sie die HOTLINE 1450.

Sie sollten aber dabei auch unbedingt angeben, dass Sie an einem Lymphödem leiden, und/oder dass Sie schon (oder auch nicht) ein Erysipel erlitten haben. Fieber, besonders mit Schüttelfrost sind auch klassische Zeichen eines Erysipels und muss nicht gleich eine Coronavirus- Infektion sein!

Behalten Sie Ruhe und vermeiden Sie Stress! Wegen des Lymphödems allein haben Sie kein erhöhtes Risiko einen Coronavirus-Infekt zu bekommen oder schwerer daran zu erkranken!

Wir werden Sie auch auf unserer Homepage und auf Facebook am Laufenden halten!

Wir wünschen alles Gute und bleiben Sie zuhause!

Ihre Österreichische Lymph-Liga

Leben mit dem Lymphödem in Zeiten von Corona

Edeltraud Koppy von der Landesstelle Burgenland hat uns verraten, was sie als Lymphpatientin alles in diesen schweren Zeiten macht, um ihr Lymphödem selbst zu behandeln und den Mut nicht zu verlieren.

Auf Bienenprodukte kann ich in schwierigen Zeiten immer zählen, Honig und Propolis stärken mein Immunsystem. Ich liebe Kräutertees wie Heublumentee – diese werden, wenn gesüßt, dann nur mit Honig! Und ich stärke mein Immunsystem auch nach Kneipp mit Bürstenmassagen, Wechselgüsse (kalt/warm) usw.

Meine Küchenkräuter auf der Fensterbank wie Thymian, Majoran, Schnittlauch, Rosmarin oder Petersilie geben meinen Gerichten immer herrliches Aroma. Kräuter sind eine tolle Alternative zu Salz und es schmeckt wunderbar!

Da ich aufgrund der Corona-Verordnungen viel zuhause bin, wische ich die Böden nebelfeucht und achte auf ausreichend Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Ich habe auch einen Ultraschallzerstäuber, in diesen gebe ich ätherisches Lavendelöl, das hat eine beruhigende wohltuende Wirkung.

Was die Manuelle Lymphdrainage betrifft, habe ich ein Trampolin – wippen, zweimal am Tag eine halbe Stunde, dann Beine hochlagern und eine Selbstmassage, wie ich auf der Reha gelernt habe, ist sehr wirkungsvoll!
Und ich mache auch Atemübungen!

Was mir aber noch wichtiger erscheint in diesen Tagen ist, dass ich mich „aktiv“ nicht runterziehen lasse von der allgemeinen Stimmung!

Ich habe, wie jeder Mensch auf dieser Erde Anrecht auf glücklich sein!

Ich lausche dem Gesang der Vögel und bin dankbar dafür! Jetzt, wo der Flugverkehr sehr eingeschränkt ist, bekomme ich eine Idee, wie sehr sich die Vielfalt der Vogelgesänge verändert hat! Es ist ziemlich still geworden.

Ich singe, ich tanze, ich musiziere, ich vertiefe mich in gute Bücher, ich gebe Samen in die Blumenkisterl, damit ich die Pflanzen, wenn’s soweit ist, in die Erde setzen kann.

Die Zeit hat auch was Gutes. Alles Liebe!
Edeltraut

COVID-19 (Coronavirus)

COVID-19 (Coronavirus) Richtlinien für die Gemeinschaft der Lymphgefäßkrankheiten

Dieser Coronavirusstamm ist neu und wissenschaftlich noch nicht eingehend untersucht. Obwohl Aspekte des gesunden Menschenverstands immer hilfreich sein werden, ist es wichtig, dass Sie die Ratschläge des Gesundheitsministeriums beachten und wie diese sich auf Sie persönlich auswirken. Die folgenden Vorschläge wurden auf der Grundlage der aktuellsten uns zur Verfügung stehenden Ratschläge unserer wissenschaftlichen und medizinischen Berater erstellt, sollen aber die Ratschläge, die Sie von Ihrem Arzt erhalten haben, nicht ersetzen.

Lymphödem-Experten berichten, dass in fast allen Fällen ein Lymphödem (LÖ) allein nicht anfälliger für das Coronavirus macht. Die einzige Ausnahme bilden die sehr seltenen primären LÖ-Patienten, die ausgedehnte lymphatische Anomalien im Brustkorb, vor allem in der Lunge, haben und eine generalisierte Immunschwäche aufweisen. Wir gehen davon aus, dass diese Patienten bereits wissen, dass sie per se gefährdet sind.

Generelle Verhaltensweisen:

  • Bleiben Sie ruhig. Panik und Angst werden Ihnen und Ihren Mitmenschen nicht helfen.
  • Das Virus breitet sich hauptsächlich durch Niesen und Husten von Mensch zu Mensch aus, aber wir können es auf unseren Händen tragen, und es überlebt auch auf harten Oberflächen für einige Zeit – wie lange, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, also sollten Sie am besten vorsichtig sein. Es wird angenommen, dass es auf Stoffen zwischen 3 und 48 Stunden überleben kann, was wiederum von vielen verschiedenen Faktoren abhängt.
  • Das Virus gelangt durch Nase, Mund oder Augen in den Körper, wenn jemand hustet oder niest oder wenn man es an den Händen hat und dann das eigene Gesicht berührt.
  • Die Hauptsymptome sind Fieber, Husten, Halsschmerzen und eine ungewöhnliche Müdigkeit.

Personen mit LÖ sollten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie andere treffen, obwohl dies eine größere Herausforderung sein kann, wenn Sie als Teil der Behandlung einen Kompressionsstrumpf tragen. Jeder sollte folgendes beachten:

  • Waschen Sie sich vor jeder Abreise gut die Hände mit Seife und waschen Sie sich auch am Zielort gut die Hände. Waschen Sie sich tagsüber häufig die Hände.
  • Wenn Sie gemeinsam genutzte Geräte wie Tastaturen, Telefone usw. benutzen, wischen Sie sie mit antibakteriellen Tüchern zwischen den Benutzern ab.
  • Halten Sie einen Abstand von mindestens 1 bis 2 Metern zwischen Ihnen und allen Personen, die husten oder niesen, ein.
  • Achten Sie darauf, dass Sie und die Menschen in Ihrer Umgebung auf eine gute Atemwegshygiene achten. Das bedeutet, dass Sie Mund und Nase mit einem Taschentuch oder ihrer Ellbeuge bedecken, wenn Sie husten oder niesen, dann das benutzte Taschentuch sofort entsorgen und Ihre Hände waschen.
  • Gewöhnen Sie sich daran, Ihr Gesicht, Ihren Mund und Ihre Augen nicht zu berühren.
  • Vermeiden Sie es, Hände zu schütteln.
  • Verwenden Sie ein Handdesinfektionsgel mit mindestens 60% Alkoholgehalt, wenn keine Handwaschgelegenheit zur Verfügung steht.
  • Halten Sie Ihre Hände gut gepflegt, da häufiges Waschen die Haut trocken und rissig machen kann (was zum Erysipel führen kann).
  • Befolgen Sie die Anweisungen der Regierung in Bezug auf Menschenansammlungen und meiden Sie bestimmte Bereiche und Aktivitäten. Diese können sich durchaus ändern, wenn mehr über das Virus bekannt wird oder wenn mehr Menschen infiziert werden.

    Wenn Sie einen Kompressionshandschuh oder Armstrumpf mit Handschuh tragen:
  • Die meisten Hersteller von Kompressionsstrümpfen raten, die Waschanleitung auf Ihrer Kleidung zu befolgen, aber stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Kompressionsstrümpfe jeden Tag waschen. Uns wurde gesagt, dass antibakterielles Handgel die Kleidung nicht beschädigt.
  • Die meisten Kompressionsstrümpfe können bei 40 °C in der Waschmaschine gewaschen und anschließend im Schonwaschgang des Wäschetrockners getrocknet werden. Wenn Ihr Kompressionsstrumpf nicht im Trockner getrocknet werden kann, trocknen Sie es vor dem Gebrauch gründlich an der Luft.
  • Die meisten Kompressionsstrümpfe bleiben über ca. 100 Wäschen in gutem Zustand, wenn sie aber in einen Netz-Waschbeutel gelegt werden, sind sie noch besser geschützt.
  • Sie können einen Einweghandschuh über dem Kompressionshandschuh für längere Zeit am Tag tragen, wenn Sie in einem Beruf tätig sind, bei dem Sie sich häufig die Hände waschen müssen. Bitte denken Sie daran, dass der Handschuh dazu dient, eine Kontamination Ihres Kompressionshandschuhs zu verhindern; er wird Sie nicht vor dem Virus schützen. Das Virus kann auf dem Plastikhandschuh leben und auf die gleiche Weise wie durch Ihre Hand übertragen werden, sodass die gleichen Regeln gelten – häufiges Waschen und Wechseln des Handschuhs.
  • Für manche Menschen ist es vielleicht eine Herausforderung, einen Einweghandschuh zu bekommen, der über die geschwollene Hand passt. Möglicherweise müssen Sie mit Größen experimentieren. Wenn Sie keine passende Größe finden können, sprechen Sie mit Ihren Therapeuten, um zu sehen, ob es angebracht ist, dass Sie den Handschuh vorübergehend ändern, wenn Sie ihn tragen.
  • Tragen Sie einen Ersatzkompressionshandschuh/einen Ersatzkompressionsstrumpf in einem versiegelten Plastikbeutel mit sich, falls Sie befürchten, dass Ihr Handschuh kontaminiert worden sein könnte. Stecken Sie den verschmutzten in den Plastikbeutel und verschließen Sie ihn, bis er gewaschen werden kann, und denken Sie daran, den Plastikbeutel wegzuwerfen.

Gesellschaft Deutschsprachiger Lymphologen e. V.

Quelle: Lymphoedema Support Network (LSN)

Abgesagt – Jour fixe Wien

Aufgrund des Corona-Virus wird das Jour fixe in Wien leider bis auf Weiteres abgesagt!

Die Landesstelle Wien lädt interessierte Lymphödemerkrankte und Angehörige, ÄrztInnen, PhysiotherapeutInnen und HeilmasseurInnen zu Ihrem monatlichen Jour fixe, jeden 2. Mittwoch im Monat (außer Juli und August) herzlich ein.

Landesstelle Kärnten lud zum Treffen

Am 04. Februar war es wieder soweit. Das Lymph-Liga Treffen in Wolfsberg stand heuer unter dem Motto: Physikalische Therapie beim Lymphödem. Dazu hielt Herr Prim. Dr. Gert Apich einen interessanten Vortrag. Weiters sprach Herr Christoph Haslinger von der Firma Juzo über Selbstmanagement und die aktuellen Sortiments-Neuigkeiten bei der Kompressionsbestrumpfung. Das Publikum war bunt gemischt. Patientinnen und Patienten, die sich gerade zur Rehabilitation an der Lymphklinik Wolfsberg befinden und viele Kärntner Mitglieder der Lymph-Liga.

Informationsnachmittag Graz

Der Hautarzt Dr. Stefan Werner und die Sportmedizinerin Dr. Amrei Klemmer hielten spannende Vorträge. Beim Informationsnachmittag am 30.11.19 der Lymph-Liga in Graz zeigte Dr. Klemmer gleich wertvolle Übungen für den Alltag. Herr Jozef Klecko von der Firma Juzo brachte Neues zum Thema Selbstmanagement und das Sanitätshaus Ortho-Aktiv, fungierte nicht nur als großartiger Gastgeber, sondern bot auch Gelegenheit zur Fußanalyse. Eine rundum gelungene Veranstaltung, mit begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Wiederholung 2020!